Am 27. September 2019 fand heuer zum siebten Mal der vom UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR initiierte „Lange Tag der Flucht“ statt. Im Mittelpunkt steht die Idee, sich den Themen Flucht und Asyl zu nähern und vor allem den Austausch zwischen Geflüchteten und Menschen in Österreich zu ermöglichen.

Auch das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria war als Veranstalter mit dem Workshop „Feel like a refugee“ beim Langen Tag der Flucht vertreten. Der Schulworkshop zeigte die harte Realität junger Flüchtlinge und brachte den Schülerinnen und Schülern näher, mit welchen Situationen die jungen Menschen in Österreich konfrontiert sind. Für einen ganzen Vormittag mussten die Schülerinnen und Schüler ihr gewohntes Leben verlassen und in eine andere Rolle schlüpfen. In dieser neuen Rolle als junger Flüchtling erlebten sie „ansatzweise“, was zum Beispiel überlange Asylverfahren, Altersfeststellungen und mangelnde Bildungsangebote für einen Menschen bedeuten können.

Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler waren daher auch mitunter stark. „Das ist irgendwie krass,“ meinte einer der Schüler. „Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es wirklich ist.“ Besonders die willkürliche Behandlung und die langen Wartezeiten haben die Schülerinnen und Schüler bereits in dieser kurzen Zeit sehr frustriert. Die Ungewissheit nicht zu wissen, was als Nächstes passiert, war bei vielen spürbar und durchaus beabsichtigt.

Ein persönliches Gespräch am Ende des Workshops bot die Möglichkeit offene Fragen zu klären und den Ausstieg aus der vorübergehenden Rolle gut zu begleiten. Aber alle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich danach einig, dass diese Erfahrung ihnen mit Sicherheit lange in Erinnerung bleiben wird und ihr Zugang zum Thema Flucht und Asyl sich verändert hat.